Kind und Job - von Zuhause aus arbeiten

Liebe Leserin,


für einige Eltern ziemlich hilfreich, wenn sie von Zuhause aus arbeiten können. Das erleichtert auf jeden Fall die Logistik mit Kindern. Es könnte allerdings zum Problem werden, wenn diese dabei nicht so richtig mitspielen. Dann nämlich müssen Sie mitspielen und sitzen – statt wie geplant auf Ihrem Bürostuhl – auf dem Teppich.

Genauso geht es mir auch, wenn ich nicht als Trainerin für die Haufe Akademie oder beim Kunden arbeite, habe ich mein Büro bei uns im Haus. So spare ich mir die Wege zu einem gemieteten Büro und kann die Ruhe bei uns genießen. Natürlich erledige ich viele Dinge im Haushalt in meiner eigentlichen Arbeitszeit, doch dafür sind die Abende dann auch wirklich Feierabend und die Zeit mit meinem Kind, gehört häufig exklusiv uns beiden.

Ich denke, es kommt darauf an, wie ich mit den Herausforderungen umgehe. Der Versuch mit einem aufgeweckten Kleinkind im selben Zimmer zu arbeiten, ist meiner Meinung nach zum Scheitern verurteilt. Auch die technischen Rahmenbedingungen des Arbeitgebers müssen stimmen. Beide Seiten, Arbeitnehmer und Arbeitgeber haben dafür Sorge zu tragen, dass die Möglichkeiten konzentriert arbeiten zu können gegeben sind. Mal eben schnell und mit Kind oder vom Spielplatz aus, ist keine gute Wahl. Irgendwer oder etwas bleibt auf der Strecke. Dein Kind, dem du in diesem Moment nicht die Aufmerksamkeit schenken können, die es mit Sicherheit gerade dann einfordert. Dem Job, dem Du nicht deine volle Konzentration widmen kannst und am Ende auch dir selbst. Wer versucht aus jedem Tag ein paar Stunden Arbeitszeit herauszuquetschen, sich vielleicht nur noch auf Socken durch das eigene Haus bewegt, um bloß das Kind nicht zu stören, derjenige scheitert am Ende meistens wohl doch.

Wer im Homeoffice arbeiten möchte, muss als erstes für die richtigen Rahmenbedingungen sorgen.
  1. Sorge für eine qualitativ gute Kinderbetreuung. Nur wenn Du dein Kind oder deine Kinder gut aufgehoben wissen, hast du den Kopf frei für den Job 
  2. Denke auch an Notfälle. Wer kann sich um Dein Kind kümmern, wenn es krank ist oder wenn du selber mal ausfällst?
  3. Wieviel Arbeitszeit kannst Du überhaupt zur Verfügung stellen?
  4. Wieviel Zeit möchtest Du täglich mit deinem Kind verbringen?
  5. Wie viel Zeit brauchst Du als Auszeit für dich selber?
  6. Besprich mit Deinem Vorgesetzten, wie das Unternehmen dich bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familienpflichten unterstützen kann
  7. Wie sollten Deine idealen Arbeitszeiten sein? Oder wäre ein Home Office besser und möglich?
  8. Sind diese Überlegungen geschafft, der Arbeitsplatz ist eingerichtet, dann geht es an die Organisation:
    1. Was sind meine Prioritäten an diesem Arbeitstag?  
      1. Was mache ich zuerst? Was hat Zeit?
      2. Wann mache ich den Haushalt? Bitte nicht während der Arbeitszeit schnell mal die Wäsche aufhängen, denn dann sind schnell 30 Minuten weg.
      3. Wichtig auch sich selber klar zu machen, dass private Telefonate oder Besuche auf einen Kaffee, nicht in die Arbeitszeit gehören

Dann ist das Arbeiten von zu Hause aus, wirklich eine Bereicherung und Entlastung für Familien.

Herzliche Grüße


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