Tu Dir gut!

Liebe Leserin,


dass kennst Du sicher auch von dir: du willst noch eben schnell die Freundin anrufen, schnell einkaufen, die Whats Apps beantworten oder ein paar Mails schreiben. Ach und auch noch ein Geschenk für den Geburtstag am Wochenende bestellen. Viel ist zu tun, doch wenn wir uns den Tag mal anschauen, fressen diese kleinen Dinge ziemlich viel Zeit. Schnell ist wieder eine halbe Stunde um.

Eine Viertelstunde für die eine oder andere Erledigung bleibt immer übrig. Es muss ja sein - oder?

Teilnehmerinnen sagen oft: „Vernachlässige ich dann nicht meine Familie, wenn ich mir Zeit für mich nehme? Wer kümmert sich dann um meine Kinder?“ oder:
„Vernachlässige ich da nicht meine Beziehung?“ oder
„Wenn ich nein zu Kollegen sage und nicht mehr bei jedem Zusatzauftrag, jedem Wunsch um Unterstützung nein sage, dann komme ich doch zickig und unkollegial rüber!"

"Wenn ich nicht mehr für meine Freundin/Mutter/Schwiegermutter da bin, wenn sie anrufen oder mich sehen wollen, ich viel weniger Zeit für meine Freunde habe – was werden die denken, wenn ich dann total anders bin?! Mögen die mich dann denn noch?“ 

Ja, vielleicht sind die Sorgen berechtigt und all diese Fragen sind sehr verständlich.Doch was ist der Preis dafür?

Viele berufstätige Mütter haben ein permanent schlechtes Gewissen und strengen sich deshalb noch mehr an. Die eigenen Interessen bleiben dabei komplett auf der Strecke.

Wir alle kennen jemanden, bei dem es leichtfallen würde sich abzugrenzen: Die Bekannte zum Beispiel, die nur nimmt und nie gibt. Die nur anruft, um ihre Sorgen loszuwerden oder Bewunderung für etwas zu bekommen, sich sonst aber nicht meldet und auch nicht fragt, wie es mir geht. 
Oder wenn ich beim Telefonklingeln schon weiss, dass wenn ich drangehe eine Stunde weg ist. So nett das Gespräch vielleicht ist, mancher kommt nicht zum Punkt ;-)

Hier könnten wir mal Nein sagen und gehen trotzdem auch beim nächsten Anruf wieder dran. Doch wer sich ständig am Rand der Selbstaufgabe bewegt, wird unzufrieden und unglücklich. Selbstaufgabe? Für andere da sein? Darin sind wir Frauen Spezialistinnen. Rücksicht zu nehmen, zu teilen und zu schauen, wie es den anderen geht.

Manchmal wissen wir selber gar nicht mehr genau, was unsere Bedürfnisse sind. 

Job , Kinder, Familie, Privatleben, Termine - wir sind ständig am Rotieren und verlieren den Blick für das, was uns gut tun würde. Sich zu fragen: "Was will ich eigentlich? Passt das jetzt zu mir? Fühle ich mich damit wohl?", das kostet Zeit, die wir scheinbar nicht haben. Wir sollten sie uns dennoch ganz bewusst nehmen. Denn sonst geraten wir in eine fatale Spirale. Immer für alle da zu sein, führt nur dazu, dass wir selber auf der Strecke bleiben. Wir kennen unsere Bedürfnisse irgendwann nicht mehr. Der Körper sendet vielleicht längst Warnsignale. Das Ohr pfeift, der Rücken schmerzt, der Magen drückt oder der Kopf dröhnt. Miese Laune, Lustlosigkeit und Ärger, der in einem hochsteigt, das sind Signale, die einem sagen: höchste Zeit, freundlich Nein zu sagen und sich der eigenen Grenzen und Bedürfnisse bewusst zu werden.


Leben bedeutet ständige Veränderung.

Deswegen ist es auch so wichtig, dass Du immer wieder aufs Neue überprüfst, ob Du noch die Person bist, die du sein möchtest. Ob dies das Leben ist, das du leben willst.

Was vielleicht vor zwei Jahren noch genau richtig war, kann heute falsch. Was heute wichtig ist, mag in 2 Jahren ganz anders sein. Im Leben mit Kindern verändert es ich allein schon durch den Eintritt in die Krippe, den KIndergarten, die Grundschule und so weiter. Feste Punkte, an denen wir dem Leben eine neue Richtung geben müssen.

Was macht dich also jetzt
glücklich?

Wie kannst Du die heute etwas Gutes tun?

 Herzliche Grüße

 




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