Wie du als berufstätige Mutter nicht nur funktionierst, sondern auch wieder durchatmest.
Kennst du das Gefühl, dass du ständig hinterherläufst?
Hinter Terminen. Hinter Erwartungen. Hinter deinem eigenen Anspruch, „alles irgendwie zu schaffen“.
Und trotzdem bleibt am Ende des Tages das Gefühl: „Ich hab nichts geschafft – außer allen anderen hinterherzuräumen.“
Willkommen im Club. Die gute Nachricht: Du bist nicht allein. Die bessere Nachricht: Es gibt kleine Stellschrauben, an denen du drehen kannst, um wieder Luft zu bekommen. Ohne dein Leben komplett umkrempeln zu müssen.
1. Fang den Tag MIT dir an – nicht gegen dich
Morgens schon im Autopilot loszurasen (Frühstück machen, Brotdosen packen, Kinder suchen ihre Schuhe, du suchst deine Nerven) ist ein sicherer Weg Richtung innerer Erschöpfung.
👉 Tipp: Stell dir morgens einen 5-Minuten-Wecker vor dem Familienchaos. Nur für dich.
Setz dich mit einem Tee hin. Atme. Nichts tun. Kein Scrollen. Kein Planen. Einfach sein.
Diese Mini-Pause wirkt Wunder – versprochen.
2. Mach dir deinen Alltag sichtbarer – und steuerbarer
Viel Stress entsteht, weil wir alles im Kopf jonglieren – und gefühlt überall gleichzeitig sein müssen.
👉 Tipp: Mach eine einfache Wochenübersicht:
Was steht diese Woche wirklich an? Welche Termine sind fix, welche nicht?
Was kann weg, was kann delegiert werden?
Und dann: Streiche. Oder verschiebe.
Du musst nicht jeden Elternabend mitnehmen und nicht jede Anfrage sofort beantworten.
Sag öfter mal: „Diese Woche passt es nicht – gerne nächste.“
3. Arbeite mit festen Zeitslots – auch für Haushalt & Co.
Statt dich zwischen E-Mails und Waschmaschinenladungen aufzureiben, plane konkrete Zeitblöcke:
🕐 20 Minuten Küche aufräumen (und dann ist Schluss!)
🕐 15 Minuten Wäsche
🕐 30 Minuten konzentriertes Arbeiten ohne Unterbrechung
👉 Tipp: Stell dir den Timer – und sei dann wirklich fertig.
Multitasking ist oft nur Stress mit einem schicken Namen.
4. Plane Puffer – auch für dich selbst
Der nächste Kinderschnupfen, der verschobene Termin oder der Wutanfall vor dem Kindergarten kommen eh. Also: Plan dir Luft ein.
👉 Tipp: Rechne bei jedem fixen Termin mit +15 Minuten.
Und block dir pro Woche mindestens zwei Zeitinseln für dich.
Das können 30 Minuten Spaziergang, eine Serie oder ein Abend mit einer Freundin sein.
5. Sag Nein – ohne schlechtes Gewissen
Du musst nicht Klassenkasse führen, Kuchen backen und die neue Kollegin einarbeiten.
Du darfst Prioritäten setzen. Und „Nein“ sagen ist kein Egoismus, sondern Selbstschutz.
👉 Tipp-Satz für Anfragen:
„Ich finde das Thema wichtig, aber ich kann es diese Woche nicht übernehmen.“
Oder: „Ich konzentriere mich gerade auf andere Dinge – vielleicht ein andermal.“
Und zuletzt: Gut genug ist das neue perfekt.
Du bist Mutter, Partnerin, Kollegin, Mensch – und du machst verdammt viel jeden Tag.
Perfekt sein ist eine Illusion. Zufrieden sein ist ein realistisches Ziel.
Fazit:
Du wirst Zeit nie finden – du darfst sie dir nehmen.
In kleinen Portionen. In klaren Entscheidungen. Und manchmal auch einfach durch das bewusste Weglassen.
Silke Mekat ist Mutter einer Tochter, Diplom Betriebswirtin mit mehr als 25 Jahren Berufserfahrung und selbständige Trainerin im Auftrag der Haufe Akademie. Chronischer Zeitmangel und Stress beherrschten lange auch ihren Alltag. Um Beruf und Familie zu vereinbaren für einen entspannteren Familienalltag, braucht es jeden Tag aufs Neue eine gute Selbstorganisation, heute gibt sie Seminare zu den Themen Selbstorganisation, Stressprävention und Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
Fotos Von deagreez und Silke Mekat
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